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Antonius-Kloster, 1106
Adresse:
Antonowo, , Region Nowgorod, 173003

Telefon:
+7 (816 2) 77 37 38

Webseite:
http://visitnovgorod.ru/

Öffnungszeiten:
круглосуточно
24 hours

Eintrittspreis:
вход свободный/ entrance is free

GPS-Koordinaten:
58.53916700, 31.28944400

Anreise mit den Buslinien №2, 5, 8А.

Nach Fahrplan erkundigen sie sich bitte bei der Tourist-Information.

 

Das Antonius-Kloster ist einer der malerischsten Teilen von Nowgorod. Der Legende nach hat Antonius der Römer 1106 dieses Kloster gegründet. Die Legende ist wie alle Klosterlegenden unglaublich, aber schön. Antonius wurde 1067 in Rom geboren. Er war reich. Im Alter von 18 Jahren wurde er Mönch, legte sein Vermögen – Gold und Silber — in ein Fass und warf es ins Meer. 20 Jahre später ging er auf einen Felsen, wo er für die Rettung des orthodoxen Christentums betete. Eines Tages kam es zu einem furchtbaren Sturm, und der Stein, auf dem Antonius betete, wurde ins Meer gespült. Der Stein schwamm wie ein Boot. In zwei Tagen, am Fest der Geburt der Gottesmutter, wurde er oberhalb der Stadt Nowgorod angeschwemmt. An der Stelle, wo Antonius an Land ging, wurde das Kloster gegründet. Einige Jahre später wurde  das von Antonius ins Wasser geworfene Fass von Fischern entdeckt. Im Fass war genügend Geld, um ein Grundstück zu kaufen und eine steinerne Kirche zu bauen.

Die Chronik berichtet, dass im Jahr 1117 die Steinkathedrale der Mariä Geburt angelegt wurde (das ist das erste feste Datum in der Geschichte des Klosters). Der Plan und die allgemeine Architekturlösung des Gebäudes sind für seine Zeit typisch: vier Säulen, eine Vorhalle (Narthex), ein Treppenturm und drei Kuppeln. Statt der schweren kreuzförmigen Säulen stehen hier T-förmige und achtseitige Säulen, was die Innenansicht der kleinen Kirche sehr wesentlich beeinflusst; der Treppenturm ist nicht rechteckig, sondern rund, die Chöre sind aus Holz und nicht aus Stein. All das verleiht der Kirche Einzigartigkeit.

Monumentale Malereien, die 1125,  drei Jahre nach dem Bauabschluss, erschienen, stellen die umfangreichste und die stilistisch eigenartigste Gruppe der Nowgoroder Fresken des 12. Jahrhunderts dar. Besonders beeindruckend ist die Szene der Mariä Verkündigung und die Halbfiguren von vier Heilern – Frol, Lawr, Kir und Johann, die auf den westlichen Rändern des östlichen Paares zu sehen sind. Alle Figuren sind groß, und ihre Größe lässt sich mit den architektonischen Gliederungen gut vereinbaren. Das Kolorit basiert auf der Kombination von klaren offenen Farben. Die Malerei der Kathedrale der Mariä Geburt sorgt bis heute für Diskussionen: einige Wissenschaftler sehen in ihr den wesentlichen Einfluss des romanischen Stils, doch die meisten Experten sind der Meinung, dass sie zu den Denkmälern der byzantinischen Tradition zählt, die ihren eigenen besonderen künstlerischen Stil bildet.

Die wahre Geschichte des Klosters ist für das Mittelalter typisch: es brannte und wurde wieder aufgebaut, im Jahr 1570 wurden der Klostervorsteher Gelassij und alle Mönche von den Opritschniki ermordet, 1611 wurde das Kloster von den Schweden zerstört.

Zum heutigen Gebäudekomplex des Klosters gehören nicht nur die Kathedrale der Mariä Geburt und ihre später errichteten Nebengebäude, sondern auch die Klosterwand mit Durchfahrtsbögen, das Vorsteherhaus und das Kassiererhaus (17. – 19. Jh.) sowie die Kirche der Begegnung des Herrn mit dem Refektorium (16. Jh.).

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