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Wiege Russlands

– Wiege der russischen Staatlichkeit

Gerade kommt der bedeutendste Beitrag zur Bildung und Erhaltung der russischen Staatlichkeit.

Im Jahre 862 bildeten die Häuptlinge der slawischen und finno-ugrischen Völker, die im weiten Gebiet des Ilmensees siedelten, einen Staat. Zur Erfüllung der Gerichts- und Rechtsschutzaufgaben wurde dorthin ein skandinavischer Fürst eingeladen, der als Begründer der Rjurikiden-Dynastie gilt. Das Nowgoroder Land wurde von dieser Dynastie  über 700 Jahre regiert.

Die Ereignisse, die mit der sogenannten „Berufung der Waräger” und der Bildung der Staatsgrenzen der Rus verbunden sind, gelten als Entstehungszeit des russischen Staates.

Zur Erinnerung an die Regierungszeit von Rjurik wurde aus der Initiative vom Kaiser Alexander II. im Jahre 1862 im Zentrum des Nowgoroder Kremls ein großartiges Denkmal errichtet: „Tausend Jahre Russland“. Auch heute schmückt es das Zentrum der alten Stadt und bestätigt eine alte Redewendung:  „Nowgorod – der Vater, Kiew – die Mutter, und Moskau – das Herz der russischen Städte“.

– Wiege des orthodoxen Glaubens

Im Jahre 988 wurde die Rus von dem Fürsten Wladimir  nach byzantinischem Muster christianisiert. Heidnische Idole wurden in Seen und Flüssen hinuntergeworfen und an der Stelle heidnischer Altäre fing man an, christliche Kirchen zu bauen.

In den Jahren 1045-1050 wurde in Nowgorod eine imposante Steinkirche gebaut – die Sophienkathedrale, in der bis heute noch zur Messe geläutet wird. Sie ist zurzeit die älteste Kathedrale Russlands. Im Laufe von ca. 10 Jahrhunderten wurde mit der Sophienkathedrale nicht nur religiöses und bürgerliches Leben Nowgorods verbunden, sondern auch die Seele und das geistige Wesen der alten Stadt.

Um Nowgorod herum entstand allmählich ein Ring von über 50 Klöstern, deren Mönche sehr oft bedeutende kirchliche Ämter in verschiedenen Gebieten Russlands einschließlich Moskau bekleideten. Und Wundertaten der Begründer dieser Klöster – Antonius der Römer, Warlaam von Chutyn u.a. – galten als Voraussetzung für ihre Heiligsprechung.

– Wiege der Schriftkundigkeit

Nirgendwo auf der Welt wurden so viele Birkenrinden-Urkunden gefunden, wie in . Die Birkenrindenurkunden sind Briefe und Notizen, die mit einem Eisen-, Bronze- oder Knochenstift („Pisalo“) auf der Birkenrinde eingedrückt wurden.

Im Jahre 1951 wurden in der archäologischen Kulturschicht Nowgorods erste zehn Urkunden gefunden. Heute verfügt man über mehr als 1000 Urkunden. Diese Rindenstückchen sind ein sprechender Beweis für die damals in Massen verbreitete Lese- und Schreibkundigkeit der Nowgoroder.

Diese Briefe schrieben Fürsten und einfache Bürger, sie enthielten Anzeigen sowie Vermächtnisse; die Nowgoroder verklagten beim Gericht, scherzten, unterhielten sich über Alltagsleben und machten Liebeserklärungen in ihnen.

Den Anfang für das Lesen- und Schreibenlernen machte in Nowgorod der Fürst Jaroslaw der Weise, der im Bischofshof eine Schule gründete.

– Wiege der russischen Demokratie

Im nationalen Bewusstsein der Russen herrscht ein festes Bild von dem freien, freiheitsliebenden Nowgorod. Historisches Beispiel der Entwicklung der Nowgoroder Wetsche-Republik lockte immer schon Anhänger bürgerlicher Freiheiten und demokratischer Entwicklung Russlands.

Das Wort „Wetsche“ bedeutete in der Rus jede Versammlung. Seit 1136 fingen die Nowgoroder an, selbst einen Fürsten für sich auf dem Wetsche zu wählen, das auf dem Jaroslaw-Hof stattfand. Für jeden neuen Fürsten besprachen sie seinen Kompetenzbereich und seine Lohnhöhe. Die Macht wurde zwischen dem Fürsten und dem Posadnik (Bügermeister) verteilt, den auch von „besten Menschen“ auf dem Wetsche gewählt wurde. Über jemanden Gericht halten und Länder zur Verfügung stellen sollte der Nowgoroder Fürst nur im Zusammenwirken mit dem Posadnik.Falls der Fürst den Nowgorodern nicht mehr gefiel, wurde er vertrieben. Der Fürst erfüllte in Nowgorod vor allem die Aufgaben eines Richters und Feldherren.

Außer dem Fürsten und Posadnik wurde auch der Erzbischof auf dem Nowgoroder Wetsche bestimmt. Solche Regierungsform wurde als „Nowgoroder Republik“ genannt. Die Nowgoroder selbst nannten ihre Stadt „Herr Fürst  “.

– Wiege der russischen Kunst

Gut entwickelte internationale Verbindungen Nowgorods, sein Status der mittelalterlichen Metropole , eigenartige Kombination von fürstlichen und demokratischen Traditionen im Gesellschaftsleben der Stadt waren Voraussetzung für die einzigartige Erscheinung -  die Kunst des mittelalterlichen Nowgorods.

Alles, was der christlichen Kultur der mittelalterlichen Welt typisch ist – Steinbaukunst, Architektur- und Tafelmalerei, Juwelier- und angewandte Kunst – wurde in Nowgorod weit entwickelt.

In der Nähe des Jurijew-Klosters – in einer malerischen Gegend, die von dem See Mjatschino und dem Fluss Wolchow umspült wird, befindet sich an der Stelle des Dorfes Witoslawlitzy ein gleichnamiges Museum für Holzarchitektur. Die Holzhäuser, Kapellen und Kirchen bilden zusammen die ganzen Straßen. Alles hier erinnert an die altrussischen Volksmärchen, in denen Gut immer über Böse siegt. Erfahrenen Restauratoren gelang es, die einzigartigen Werke der Nowgoroder Zimmerleute vor der Zeiteinwirkung zu schützen. Alles hier spricht für sich. Um zu erfahren, wie man vor vielen Jahren wohnte, gehen Sie einfach herein in ein Haus.

Welikij Nowgorod ist wirklich ein Ort, wo die Geschichte zum Leben erwacht... 

Hansestadt  

- die älteste Stadt Russlands, die Wiege der russischen Demokratie, der Mittelpunkt für Handel und  Handwerk im Mittelalter, der wichtigste Handelspartner der Hanse im 12.-15. Jahrhundert - war sozusagen eine Grenzregion zwischen zwei Zivilisationen, ein Bindeglied zwischen dem mittelalterlichen Europa und  Russland.

1993 wurde Nowgorod als erste russische Stadt Mitglied des Hansebundes der Neuzeit. Seither zeigt Nowgorod seine Jahrhunderte alten Traditionen bei den jährlichen Internationalen Hansetagen.

2009 feierte sein 1150-jähriges Stadtjubiläum. Unter dem Motto „Grenzen erweitern...“ lud die Stadt zu diesem großen Anlass zum „29. internationalen Hansetag der Neuzeit“ herzlich ein.

– Heimatstadt der russischen Genies

Mit Nowgoroder Land ist das Schicksal vieler bekannter Russen verbunden.

Sergej Rachmaninow – ein der größten Komponisten und Klavierspieler der Welt – wurde in der Region Nowgorod geboren.

Fjodor Dostojewski wohnte acht Jahre in Staraja Russa . Hier wurden ein Teil des Romans „Die Dämonen“, der größte Teil des Romans „Die Brüder Karamasow“, einige Ausgaben von „Tagebuch eines Schriftstellers“ und die berühmte Rede aus Anlass der Enthüllung des Puschkin-Denkmals in Moskau geschrieben.

35 km von der Stadt Borowitschi befindet sich das Dorf Kontschanskoje-Suworowskoje. Hier wohnte der russiche Generalissimus Alexander Suworow . Im Februar 1799 setzte sich die Suworows Armee aus Kontschanskoje in Marsch durch Italien und die Schweiz. Zum Landgut in Kontschanskoje kehrte er aber nie wieder zurück.

Die günstige geografische Lage von  – zwischen den beiden Hauptstädten Moskau und Sankt-Petersburg – gibt allen Interessierten die Möglichkeit, die Radischtschews Reise von Sankt Petersburg nach Moskau zu wiederholen.

Eine gut regulierte Verkehrsverbindung mit den russischen Metropolen, baltischen Seehäfen, westeuropäischen und skandinavischen Ländern, eine jahrhundertelange Handelserfahrung und die Gastfreundschaft der Nowgoroder ziehen Geschäftsleute, Kunstwissenschaftler, Schriftsteller, Maler und Touristen aus der ganzen Welt hin. 

– das Beste, was  Russland zu bieten hat!

Zu allen Jahreszeiten empfängt seine Gäste mit Volksfesten, Festspielen und vielfältigen Veranstaltungen. Hier finden Festivals und Handwerkermärkte, Folklore- und Theateraufführungen, Feste der Glockenmusik und die Autorennen statt. Im Frühling kommen Schüler und Studenten aus alten russischen Städten und sogar aus dem Ausland nach Nowgorod, um an dem S.W. Rachmaninow-Klaviermusikfestival teilzunehmen. Und im Herbst laden professionelle Glockenspieler und Kirchenchöre die Liebhaber der geistigen Musik zu einem wahren Fest der geistlichen Kunst ein.

Während der Volksfeste blüht die ganze Stadt auf: frostige Neujahr und Weihnachten, von Sonne, Pfannkuchen und Honigwein erwärme Faschingszeit, das internationale Volkskunstfestival „Sadko“ - hier können Sie die wahre Volkskunst kennenlernen, selbst einen Weidenkorb machen  und sogar einen Teppich  knüpfen oder ein Muster in das Leintuch einweben.

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